Eigentlich selbstverständlich – dachte ich bisher immer…

 

Ich wurde aber heute eines besseren belehrt.

In einem “normalen” Erstkundengespräch habe ich mit dem Interessenten so die üblichen Themen besprochen. Um was gehts? Wann? Wielange? Budget? etc.

Da es um ein problematisches Projekt mit holpriger Historie ging, hatte der Kunde ein paar konkrete Fragen die teilweise sehr technisch waren.

Ich habe ihm die Fragen nicht einfach nur mit “ja/nein/geht/geht nicht” beantwortet, sondern kompakt die Pros und Contras, welche Entscheidung in welche Richtung führen kann, etc erläutert – nicht in 10 minütigen Monologen (wozu wir Fachleute manchmal neigen, um zu zeigen wieviel Know-How wir haben), sondern in ein paar knackigen Sätzen, damit der Kunde eine Entscheidungsbasis hat und zusätzlich direkt noch ein bisschen Background-Know-How aufbaut.

 

Soweit, so normal (dachte ich).

Am Ende unseres Gesprächs hat mich der Interessent direkt darauf angesprochen, dass er das sehr gut gefunden hat, dass ich ihm die Antworten und Beweggründe meiner Ideen erläutert habe, bisher haben die Dienstleister ihn eher wie ein kleines Kind behandelt, so nach dem Motto “das ist was fachliches, davon hast du eh keine Ahnung” und seine Fragen und Wünsche mit kurzem “ja/nein/geht nicht” abgebügelt haben.

Auf der einen Seite war ich natürlich happy, dass der Interessent das Gefühlt hatte auf Augenhöhe mit jemandem zu sprechen, anderseits war ich etwas schockiert, wie andere Dienstleister offenbar mit Ihren Kunden sprechen.

 

Was ich daraus gelernt habe:

Es scheint wohl immernoch nicht üblich zu sein mit seinen Kunden auf Augenhöhe zu sprechen, sondern gern auch mal aus dem exklusiven Elfenbeinturm auf den Kunden herabgeschaut wird. Ich finde das sowohl menschlich als auch aus Geschäftsbeziehungssicht ein absolutes no-go.

Ich werde das auf jeden Fall weiterhin so machen, dieses Gespräch hat mir gut aufgezeigt, das vieles was man evtl. als “normal” betrachtet nicht von allen so gesehen wird.